Zwei Neumitglieder der Netzbegrünung haben es sich zur Aufgabe gemacht politisch engagierte Menschen und ihre Themen mit digitalen Werkzeugen zusammenzubringen. Wir haben Astrid und Benjamin gefragt, warum sie das Projekt Grünstreifen gestartet haben.
Warum gibt es den Grünstreifen?
Astrid: Ich bin erst ein Jahr in der Kommunalpolitik hier im Saarland und würde mich als eine Art hyperaktive Neueinsteigerin bezeichnen. Dann hat Corona mir den Wind aus den Segeln genommen. Da dachte ich mir, schauen wir doch mal was die digitalen Werkzeuge im Grünen Netz so ermöglichen und ob man sich dort auch kommunalübergreifend austauschen kann. Eigentlich wäre es klasse, wenn es dort eben themenbezogene Netze im Netz gibt, die diesen Austausch zulassen.
Im Grünen Netz sind viele Menschen, die sehr IT-affin sind. Die anderen kriegt man noch gar nicht so zu greifen dort. Von einigen Mitgliedern habe ich mitbekommen, dass es schon Ideen gab für Schulungen zum Grünen Netz, die auf ein Engagement in der Kommunalpolitik zugeschnitten waren. Ich habe dann zusätzlich dazu ein kleines Video zum Thema gemacht.
Benjamin: Als ich das Video von Astrid sah und „Gefällt mir“ gedrückt habe, hat mich Astrid direkt angesprochen. Ich bin ja erst im Februar Mitglied bei den Grünen hier in Schleswig-Holstein geworden und das ich über das Video auf Discourse mit Astrid ins Gespräch gekommen bin, war einfach ein glücklicher Zufall. Da ich sowieso danach gesucht habe, wie ich mich bei den Grünen einbringen kann, war die Netzbegrünung super. So bin ich dann auch direkt dem Verein beigetreten und habe mich weiter mit Astrid ausgetauscht.
Astrid: Am Anfang war unsere Idee noch einen umfangreicheren Onlinekurs aufzubauen. Bei den europäischen Grünen gibt es dazu eine Plattform.
Benjamin: Ja, wir haben die angeschrieben, aber bisher keine Antwort bekommen.
Astrid: Deswegen haben wir gesagt, wir legen jetzt einfach mal los und bauen etwas Eigenes. Mittlerweile liegen in der Wolke, unserem Cloudspeicher, die ersten Dokumente des Grünstreifens, um Menschen an die digitalen Werkzeuge heranzuführen.
Benjamin: Wir laufen bei unserem Projekt eine Roadmap entlang auf der wir jetzt erste Userstories umgesetzt haben. Für die ersten beiden Präsentationen, die wir veröffentlicht haben, sind zwei fiktive Personas entstanden: Johannes, das Neumitglied und Rüdiger, der schon wesentlich länger dabei ist und sich auch stark engagiert. Der erste Schritt ist also eine Art Leitfaden, wie man grüne Tools nutzt.
Astrid: Wir haben für den Anfang direkt etwas für Alteingesessene und für Jüngere, die schon etwas mehr mit den digitalen Werkzeugen umgehen, gemacht.
Gerade sind wir dabei die nächsten Personas zu erstellen. Bei den geplanten Frauen geht mehr ins Detail. Bald stellen wir z.B. Charlotte vor, die Mandatsträgerin ist und zwei Kinder hat.
Beim Grünstreifen haben wir von Anfang an andere Grüne mit einbezogen. Der Untertitel “Wegweiser ins Grüne Netz” ist in unserem Online-Kanal im Forum entstanden. Über den Kanal #Gruenstreifen in der Chatbegrünung laufen die Vorplanungen.
Inzwischen hat sich auch jemand bei uns gemeldet, der mit diesen Leitfäden Mitglieder in seinem Kreisverband an die Tools heranführen möchte. Der Kontakt mit anderen Mandatsträger*innen ist wichtig, um die Dokumente weiterzuentwickeln.
Benjamin: Zur Kommunikation nutzen wir die Chatbegrünung um direkte Nachrichten auszutauschen und das Forum Discourse um strukturiert verschiedene Themen abzubilden.
Astrid: Ja, der Grünstreifen soll eben nicht nur die Menschen an die Tools heranführen, sondern dann auch dazu führen, dass echte Themen bearbeitet und ausgetauscht werden.
Benjamin: Über unsere Anleitungen und Leitfäden geht es zu echten Themen zum Anfassen und wie man bei der Bearbeitung dieser Themen effektiv mit den digitalen Werkzeugen arbeitet. Unsere Sicht ist natürlich die der Netzbegrünung als Verein, der den Menschen die Tools bereitstellt. Wenn aber die Menschen nicht wissen was sie machen können mit den Tools, dann verbrennt das Ressourcen. Ein Beispiel, das viele Grüne nachvollziehen können, ist ein Protokoll von Sitzungen. Klassisch wird das bei vielen Gliederungen nach der Sitzung in Word erstellt, dann als PDF digital ausgedruckt und per Email rumgeschickt. Doch das geht viel einfacher und nachhaltiger im Grünen Netz.
Astrid: So wie ich die Grundidee des Grünen Netzes verstanden habe, geht es darum, dass grüne Mitglieder sich zusammenfinden können, um ihre Themen und Erfahrungen zusammen zu legen, um gemeinsam Strategien und konkrete Dokumente zu erarbeiten zu können.
Wir laden mit dem Grünstreifen ein das zu tun.
Benjamin: Es wäre klasse, wenn sich noch andere netzaffine Menschen dafür engagieren und mit uns zusammen andere bei diesem Weg unterstützen.
Wo kann man sich melden, um mitzumachen?
Benjamin: Ganz einfach, #gruenstreifen in der Chatbegrünung. Dort im Kanal sind wir ansprechbar. Einloggen könnt ihr euch mit eurem grünen Netz-Account.